Bahnrennen sind Sprintrennen auf einem Oval bei denen man drei verschiedene Disziplinen unterscheidet:
1. Speedway (Bahnlänge bis 400m)
2. Sandbahn (Bahnlänge bis 1000 m)
3. Grasbahn (Untergrund besteht aus Gras)
Wer bremst hat Angst...
... und ist beim Bahnsport falsch aufgehoben, denn Bahnsport-Maschinen verfügen über keine Bremse!Der Speed (bis zu 180 km/h) kann lediglich durch Regulierung des Gasgriffes verringert werden. Bei den engen Kurvenfahrten und den extremen Drifts würden Bremsen das Unfallrisiko erhöhen. Somit ist von den Fahrern jederzeit das nötige "Fingerspitzengefühl" gefordert, bei ihren Rennen in den Arenen der Welt. Bahnsport wird auf Spezialmaschinen bestritten. Die speziell für diesen Sport entwickelten Motoren sind nebenbei auch noch sehr umweltfreundlich. Es wird ausschließlich Methanol verwendet, welches nahezu rückstandsfrei zu Wasserdampf verbrennt.
Quelle Text: Jan Sievers (speedevent.de)
Bahnsport: Was macht den Reiz dieses Sports aus?
Nun ja, Motorsportarten gibt es in Hülle und Fülle. Erlaubt ist alles, was Spaß macht.
Betrachtet man sich z.B. die Szene in USA, so wird man feststellen, dass
sinnhaftes Verhalten nicht immer grundlegende Voraussetzung für die Ausübung
und Begeisterung für den jeweiligen Sports zu sein scheint. Denn wer sich
einmal Demolition-Derbys angesehen hat, weiß, was ich meine. Hier wird mit
allem, was einen Motor und Räder hat, gefahren, bis alles kaputt ist, es geht
sogar bis hin zur Verwendung alter Mähdrescher. Klingt komisch, ist aber so.
Und man glaubt es kaum, es gibt nicht wenige, die sich das angucken.
Ganz anders verhält es sich nun beim Bahnsport!?
Leider stellt man in der Vergangenheit zunehmend fest, dass die Gemeinde der Bahnsportanhänger
ständig kleiner wird.
Aber es gibt gute Gründe, sich dem Sport einmal anzunähern.
Auch wenn die Eintrittspreise gestiegen sind, erachte ich sie im Vergleich zu anderen Motorsportarten
immer noch als moderat. Einmal bezahlt, hat der Gast, den ganzen Tag die
Möglichkeit, sich dem Sport und seiner ganzen Bandbreite anzunehmen. Geboten
werden Kinder- und Jugendrennen bis hin zu international besetzten Rennen der
Senioren-Klassen. Es gibt auch Veteranen-Rennen, wo sowohl Fahrer als auch
Material fortgeschrittenen Alters zum Einsatz kommen.
Währenddessen ist man als Gast immer dicht am Geschehen. Mittendrin statt nur dabei, ist das
Motto.
Zum einen ist man sehr nahe an der Bahn, die meistens durch eine Bretterbarrikade begrenzt
und eine nur wenige Meter breite Sicherheitszone dahinter umgeben ist. Die Bahn
umgebende Wälle bieten dem Zuschauer beste Sicht auf das Renngeschehen, welches
vom Start bis zum Zieleinlauf komplett beobachtet werden kann, da der Sport auf
einem Oval mit Längen bis über 1000m ausgetragen wird. Man spürt förmlich die
Anspannung der Fahrer, wenn sie in die erste Kurve nach dem Start fahren.
Schulter an Schulter, Motorrad an Motorrad. Da bleibt oftmals nicht vielmehr
Platz als eine Zeitung zwischen den Fahrer. Und so geht es dann über die
Renndistanz von 4 Runden um das Oval. Es sind somit eher Sprintrennen, als Langstreckenrennen.
Ein Renntag bietet je nach Anzahl der Fahrer und startenden Klassen bis zu 30
Rennen und mehr an einem Renntag. Das
bedeutet 30 mal Spannung am Start, 30 mal Adrenalin pur.
Durch die Nähe zur Bahn nimmt der Zuschauer nicht nur mit den Augen wahr, was dort auf
der Bahn passiert. Er spürt auch die Energie, die in den eigens für diese
Sportart entwickelten Motorrädern innewohnt. 80 PS aus einem 500ccm 1-Zylinder
bei einem Gewicht von ca. 80 kg. Das sind Formel 1 Werte, die sich auch in der
Beschleunigung widerspiegeln. Von 0 auf 100 km/h in weniger als 3 Sekunden.
Brachiale Kraft, die unüberhörbar durch einen Sound untermalt wird, der seines
gleichen sucht und ein Grummeln in der Magengrube verursacht. Dieser Sound und
der Geruch verbrennenden Methanols, lässt jeden Bahnsportfan weiche Knie
bekommen. Einzigartig in dieser Form.
Methanol verbrennt beim Einsatz in der Bahnmotoren zu Wasserdampf. Darüber hinaus wird zur
Schmierung der Motoren Bio-Öl verwendet, mit dem man, wie einige Fahrer sagen,
auch seine Pommes frittieren kann, alles also umweltverträgich.
Zum anderen kann der Zuschauer zwischen den Rennen hautnah beobachten, was in der
Boxengasse, man nennt das hier Fahrerlager, abgeht. Fahrer zum Anfassen und Technik
aus nächster Nähe. Berührungsangst gibt es hier nicht. Gerne stellen sich die
Fahrer den Fragen der interessierten Zuschauer. Und jeder Autogrammwunsch der kleinsten
Besucher wird mit aller Geduld erfüllt. Etwas, was es in anderen
Motorsportarten so nicht gibt. Fahrer werden abgeschottet, es gibt keinen
Zutritt in die Boxen…beim Bahnsport unvorstellbar.
Dazu ist der bekennende Bahnsportfan äußerst kommunikativ und findet sofort neue
Freunde. Über die Jahre ist bei uns nun eine doch beträchtliche Anzahl an
Freunden zusammen gekommen. Und es werden immer mehr. Denn, wenn der Virus Bahnsport einen erst einmal
infiziert hat, kommt man nicht mehr von ihm los.
Diese Krankheit ist unheilbar!
Und wir hoffen, dass sich diese Krankheit noch schneller ausbreitet wie bisher. Daher
versuchen wir, durch viele Kontakte, durch viele kleine Aktionen immer mehr
Leute anzustecken, wobei es natürlich auch Menschen gibt, die immun gegen den
Bahnsport-Virus sind. Aber wir lassen nicht locker.
Wenn jeder einen ansteckt, sind wir beim nächsten Mal schon doppelt so viele.
Die Faszination Bahnsport ist noch am Leben. Ganz bestimmt!
Um noch einmal zusammen zu fassen:
Mitten drin statt nur dabei! Was könnte schöner sein? Bahnsport, die etwas andere
Motorsportart!
#30